Von Beginn an ist die Kindertagesstätte St. Ida in den Händen der Caritas Hamm. 1988 hatte die damalige Stephanusgemeinde in Bockum-Hövel (heute Heilig Geist) die Trägerschaft an den Caritasverband übergeben. "Es ist super, die Caritas Hamm als Netzwerk im Hintergrund zu haben, um zu sämtlichen Institutionen kurze Wege machen und schnelle Hilfe leisten zu können", sagt Alexander Sobolewski, der 2014 die Leitung der Caritas Kindertageseinrichtung St. Ida übernahm.
Mit zwei Gruppen und jeweils 25 Kindern hatten die Arbeiten vor 30 Jahren unter der Leitung von Birgitt Hentrey begonnen. Im Untergeschoss des zweistöckigen Gebäudes befanden sich die beiden Kita-Gruppen, in der "Spiel- und Lernstube" im Obergeschoss ist durch Ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung angeboten worden. Daraus haben sich die beiden Hortgruppen für Kinder und Jugendliche bis etwa 14 Jahren entwickelt: Der Hort "Karl Leisner" existierte von 1999 bis 2014 "Am Frienbusch".
Arbeitslosigkeit, Armut und Bildungsarmut
Von Anfang an bildete die Arbeit mit Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf den Schwerpunkt der Einrichtung mit Lage im sozialen Brennpunkt. Die städtischen Notunterkünfte "Am Frienbusch", aus denen die Kinder zur Kita kamen, sind 1996 abgeschafft und zu Sozialwohnungen umgebaut worden. Gleich geblieben seien laut Anne Krause-Kirchhoff, die die Einrichtung von 1996 bis 2014 leitete und nun als Caritas-Fachbereichsleiterin mit Schwerpunkt Kitas, OGS und erzieherische Hilfen tätig ist, die Probleme: "Arbeitslosigkeit, Armut und Bildungsarmut sind geblieben. Kinder, vor allem auch im Schulalter, brauchen nach wie vor die Unterstützung und Begleitung."
Trotz Ausbau des offenen Ganztagsangebotes der Schulen hoffe man als Kita an der Schulkindbetreuung festhalten zu können: Es gebe Kinder, die einen größeren Bildungsbedarf haben und wegen ihrer Lebensumstände Menschen brauchen, die sich Zeit für sie nehmen und sie unterstützen. "Es war uns immer wichtig, die Familien zu begleiten und dort abzuholen, wo sie stehen. Wenn sich die Eltern wohlfühlen, dann fühlen sich auch die Kinder wohl", so Krause-Kirchhoff.
Als Unterstützungsangebote gibt es den Treffpunkt für Mütter in allen Lebenslagen, eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder von 12 bis 36 Monaten.
Weitere Meilensteine waren die 2007 eingerichteten Plätze für unter Dreijährige, der Zusammenschluss mit der evangelischen Kita Katharina-Luther-Zentrum und der Kindertageseinrichtung der Johanniter zum Familienzentrum Bockum.
60 Kinder, verteilt in drei Gruppen - eine Altersgemischte, eine Gruppe für Drei- bis Sechsjährige und eine Hortgruppe - besuchen heute die Kita. Die Standortsuche ist eine neue Herausforderung, das Gebäude ist baufällig. St. Ida soll aber dort bleiben, wo die Einrichtung gebraucht wird: "Die Familien, die wir betreuen, können wir ja nicht alleine lassen", sagt Sobolewski. (WA sah)