Das sind Ergebnisse, die aus der Ethischen Fallbesprechung zum Thema Obdachlosigkeit hervorgehen, zu der der Caritasverband erstmals im Februar eingeladen hatte (wir berichteten).
In Arbeitsgruppen werden die Anregungen nun weiter erörtert und auf Umsetzbarkeit überprüft. Drei der Vorschläge haben an Kontur gewonnen und könnten mit wenig Aufwand umgesetzt werden. Darin sind sich Elmar Marx, Benedikt Schulz und Berthold Schöpe vom Caritasverband einig.
Im kommenden Winter soll ein Shuttlebus einen Probelauf haben, der bei extremen Minustemperaturen obdachlose Menschen in die Einmal-Übernachtung an der Dortmunder Straße transportiert. Ein entsprechendes Konzept wird vom Drogenhilfezentrum und Caritasverband erarbeitet. "Alles, was dafür nötig ist - einschließlich Fahrzeug -, ist vorhanden", sagte Marx gestern beim Pressetermin.
Darüber hinaus streben die Akteure der Wohnungslosenhilfe in Hamm ein trägerübergreifendes Fallmanagement an. Dadurch sollen Bedürftigen schneller individuelle Hilfeangebote gemacht werden. Zielgruppe sind Menschen mit multiplen Problemlagen, Menschen ohne Perspektive, "Wiederholer" in der Einmalübernachtung oder Menschen, die gescheiterte Vermittlungsangebote hinter sich haben. Zurzeit werde geprüft, was datenschutzrechtlich möglich sei, erklärte Berthold Schöpe. Der Kreis der Personen sei überschaubar, ergänzte Benedikt Schulz. Es gehe darum, Doppelberatungen zu vermeiden.
Des Weiteren sollen ehrenamtliche und hauptamtliche Bemühungen besser koordiniert werden. "Eine gegenseitige Ergänzung ist sinnvoll", erläuterte Schöpe. "Die Bemühungen sollten aber zielgerichtet und abgesprochen sein." Deshalb sind Ehrenamtliche, die sich außerhalb von Organisationen engagieren wollen, am 23. Juli um 17Uhr ins Pfarrheim St. Agnes eingeladen. Dort gibt es Informationen über bestehende Angebote und gegebenenfalls erfolgen Absprachen. (WA oz)